
Tagungsprogramm
Wasser und Gift
Spoerry Areal Vaduz
Donnerstag, 20. November 2025
08.30 | Eröffnung der Lippuner Fachtagung 2025 mit Leistungsshow und Ausstellung
09.20 - 09.30 | Begrüssung und Tagesmoderation
Jeannette Lippuner, Wasserrechtexpertin, Bad Ragaz
09.30 - 10.00 | Vergiftetes Wasser - eine andere Geschichte des Trinkwassers
Das 19. Jahrhundert war geprägt von der Industrialisierung und dem damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Erfolg. Das Bewusstsein und das Wissen über die Schattenseiten der Industrialisierung entwickelten sich erst im Laufe der Zeit. Lange glaubte man an Theorien wie etwa jene, dass sich Flüsse selbst reinigen können. Oder dass die chemische Industrie mithelfe, die Gewässer von den Haushaltsabfällen, Tierkadavern oder Schutt zu desinfizieren. Welche Auswirkungen dies auf unser Trinkwasser hatte und zum Teil bis heute hat, wird anhand von verschiedenen giftigen Stoffen aufgezeigt.
Claudia Aufdermauer, Dr. phil., Historikerin, Aargau
10.00 - 10.35 | Wie kriege ich PFAS aus dem Trinkwasser?
PFAS, auch bekannt als "Ewigkeitschemikalien", stellen eine wachsende Herausforderung für die Trinkwasserversorgung dar. Europaweit existiert eine Vielzahl von Grundwasserschadensfällen mit per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Zudem wurden in verschiedenen europäischen Ländern mehrere Trinkwassergrenzwerte für PFAS eingeführt, die teilweise sehr niedrige Konzentrationen aufweisen. Dies ist auch in der Schweiz ein Thema. Am Beispiel von Gross- und Versuchsanlagen aus Wasserversorgungen werden die Leistungsfähigkeit von Aktivkohlefiltern in Abhängigkeit der PFAS-Belastung und der organischen Hintergrundbelastung aufgezeigt. Ferner wird auf die Filtration mit dichten Membranen wie Umkehrosmose und auf den Einsatz von neuen Adsorbentien eingegangen.
Marcel Riegel, Dr.-Ing., DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe
10.40 - 11.10 | Pause, Diskussion, Leistungsshow und Ausstellung
11.20 - 11.50 | Arsen im Trinkwasser: Herausforderungen und Aufbereitungstechniken
Nachdem der Grenzwert von Arsen im Trinkwasser stark abgesenkt wurde, standen diverse Wasserversorgungen vor der Aufgabe, die nötigen Massnahmen zu ergreifen, um den verschärften Anforderungswerten zu genügen. Doch welche Möglichkeiten existieren, um Arsen zu entfernen? Dieser Vortrag bietet einen Überblick über moderne Aufbereitungstechnologien und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Je nach Wasserqualitäten und Einsatzbedingungen eignen sich unterschiedliche Technologien. Dies wird anhand von einem konkreten Beispiel aus der Praxis anschaulich dargestellt.
Anja Feierabend, MSc Env-Engin. ETH, uli lippuner ag, Sargans
11.55 - 12.45 | Apéro in Ausstellung
12.45 - 13.45 | Mittagessen in Ausstellung
13.55 - 14.25 | Radon in der Wasserversorgung – Risiko oder Hysterie?
Radon ist ein radioaktives Edelgas, welches auch in der Trinkwasserversorgung vorkommen kann. Doch welche Gefahr geht von Radon und seiner Radioaktivität aus? Wer ist in der Wasserversorgung davon tatsächlich betroffen? Es wird aufgezeigt, welche Abklärungen und Schutzmassnahmen sinnvoll und notwendig sind und wie sich die gesetzliche Lage darstellt. Unterstützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Fallbeispiele werden die wesentlichen Themen fundiert und anschaulich erläutert.
Markus Oelhafen, Dr. sc. Techn. ETHZ, Econs Technology AG, Suhr
14.30 - 15.00 | Verunreinigungen und notwendige Massnahmen
Da Trinkwasser laufend produziert wird und ein Rückruf nicht möglich ist, sind Verunreinigungen besonders gravierend. In solchen Situationen sind die Verantwortlichen der Wasserversorgungen besonders gefordert. Im Referat wird aufgezeigt, wie Wasserversorgungen in einem solchen Fall vorgehen müssen und welche rechtlichen Pflichten bestehen. Zudem werden konkrete und mögliche Verunreinigungen von Trinkwasser thematisiert und anhand von Beispielen erläutert.
Jürg Daniel, Dr.sc.nat., Kantonschemiker Kanton St. Gallen
15.00 - 15.10 | Diskussion und Verabschiedung
Fadri Guler, Geschäftsführer uli lippuner ag, Sargans